good days and bad days

23/09/2018


„Du bist mittlerweile seit 26 Tagen in Kanada.“ Als meine App mir das heute morgen mitgeteilt hat, war ich irgendwie ein bisschen geschockt. Es kommt mir einfach schon sooooo viel länger vor. Ich kann zwar nicht erklären warum, aber die Tage vergehen hier deutlich schneller. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass ich jeden Tag die gleichen Unterrichtsfächer in exakt der gleichen Reihenfolge abarbeite. In der Schule komme ich ansonsten aber ganz gut klar. In Understanding Fashion habe ich bis heute an einem Fashion Journal (5 weibliche und 5 männliche Outfits aus unterschiedlichen Kulturen) gearbeitet. Hört sich vielleicht nicht sonderlich spannend an, aber es hat total Spaß gemacht, auch wenn es unglaublich viel Arbeit war. Morgen fangen wir mit Nähen an, was ich absolut genial finde.
Physik läuft soweit auch ganz gut, da ich einige Themen schon in Deutschland hatte. Meine Gym-Class gefällt mir aber immer noch am besten. Der Sportunterricht ist hier einfach komplett anders als in Deutschland. Wir haben bereits Hockey, Basketball, Fußball und Softball gespielt und einen Fitnesstest gemacht. Ich denke ja insgeheim immernoch, dass ich ein unentdecktes Talent für Baseball habe. Beim Softballspielen hatte ich nämlich einen „first-try-hit“… was höchstwahrscheinlich nur Anfängerglück war, aber psssssst. Freitags haben wir immer Healthy Living Education. Wir sitzen also in einem Klassenraum und besprechen z.B. die Komponenten von Gesundheit und Fitness.
Meine ersten Cross-Country-Trainings habe ich ebenfalls gut überstanden, auch wenn ich beim allerersten mal dachte, dass ich sterben muss. Im Moment habe ich immer montags, mittwochs und freitags Training.
Ich weiß zwar nicht wie, aber ich habe es geschafft in den ersten drei Wochen, bereits zweimal krank gewesen zu sein. Ok… wollen wir mal nicht übertreiben: ich hatte Halsschmerzen und Schnupfen…und ich hab mich einfach schlecht gefühlt. In der Gastfamilie fühle ich mich mittlerweile richtig wohl. Das Essen ist top und für kanadische Verhältnisse sogar ziemlich gesund (worüber ich verdammt froh bin, da so die Wahrscheinlichkeit, dass ich fett werde, nicht mehr ganz so groß ist).  Außerdem hat mein Gastvater mit mir Boxen geübt und mir ein paar „Jiu-Jitsu-Moves“ (das brasilianische wohlgemerkt) gezeigt, was einfach nur mega cool war. Gestern hat er mir darüber hinaus noch ein Crossfit-Workout zusammengestellt und mir erklärt, wie ich Bench presses und Deadlifts mache, ohne dabei draufzugehen. Momentan fühle ich mich zwar noch wie der schwächste Mensch der Welt, da ich nur die Hantelstange (welche immerhin 35lbs wiegt) „stemme“, aber das wird schon noch. Wenn ich wiederkomme, bin ich dann Hulk;).
Auch wenn es mir in Kanada wirklich gut gefällt, gibt es zwischendrin auch immer wieder Tage an denen einfach alles doof ist, ich Deutschland total vermisse (v.a. das Brot und das Wasser!!!!!!!) und ich nach Hause zu meiner Familie und meinen Freunden möchte. Ich denke aber, dass ist total normal und wird sich hoffentlich ändern, wenn ich mehr Freunde gefunden habe.

xx Isi