my first day of school

Hello again!
Ich hatte heute (am 05/09/18) meinen ersten Schultag in Kanada und es war nicht ansatzweise so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe;)
Obwohl die Schule hier später beginnt als in Deutschland, um genau zu sein um 8:10 a.m., muss ich früher aus dem Haus. Ich werde nämlich für die nächsten 300 Tage jeden Morgen eine wundervolle 45-minütige Busfahrt vor mir haben….yey…ich wollte schon immer ein Buskind sein. Dass ich währenddessen kein Internet habe, macht das Ganze noch schöner. Datenvolumen ist hier leider unglaublich teuer. Ich zahle für 2GB rund 30$. Man überlebt das aber ganz gut, da es nahezu überall WLAN gibt (sogar in der Schule;).
Da sich meine 4 Fächer täglich wiederholen, wird mein Schultag dieses Semester immer mit ESL starten. Das ist Englisch für Austauschschüler. Heute war das noch ziemlich entpannt, da wir lediglich gaaaaaanz viele Zettel bekommen haben und in die Materie der Locker eingetaucht sind. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie kompliziert diese Schlösser sind. Daher war ich ziemlich stolz auf mich, dass ich den Kampf mit meinem Spind bereits in der zweiten Runde gewonnen habe;) Danach hatte ich Sport und da wir eine halbe Ewigkeit gebraucht haben, um die Sporthalle zu finden (die übrigens mitten IM Schulgebäude ist) hatten wir keine Zeit mehr, um uns umzuziehen. Das war dementsprechend eine atemberaubende Stunde in einer ca. 35 Grad heißen Sauna. Die Lehrerin ist aber wirklich nett und ich konnte während der Ballspiele einige kurze Konversationen mit kanadischen Schülern führen. Sie wirken alle total offen und freundlich. Ich habe heute einfach von wildfremden Menschen Komplimente bekommen, worüber ich mich total gefreut habe. Ich finde, dass in Deutschland viel zu sparsam damit umgegangen wird. Mir ist heute wieder bewusst geworden, dass man mit so wenig Worten, so viel bewirken kann.
Als nächstes stand Visual Arts auf meinem Plan und welch Wunder: ich war überpünktlich, da ich mich dieses Mal einfach durchgefragt habe. Dieses Fach hat mir aber leider entgegen meiner Erwartungen überhaupt nicht gefallen. Wir sollten nämlich während des Semesters ein Sketchbook anlegen, welches jeden Monat eingesammelt wird und mit 20% in die Note eingeht. Die Lehrerin erwartete von uns, dass wir jeden Tag mindestens 15 min außerhalb des Unterrichts daran arbeiten. Und auch wenn das jetzt vielleicht faul klingt: ich wollte mir keine täglichen Verpflichtungen aufhalsen, da ich dieses Jahr einfach genießen möchte, neue Erfahrungen machen möchte und mein Englisch verbessern möchte. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, meine Lunchtime (welche 1h geht) zu nutzen, um einige meiner Kurse zu tauschen. Ich habe beispielsweise Kunst gegen Understanding Fashion getauscht.
Die Beraterin im Student Guidance war wirklich super nett. Sie hat sich Zeit für mich genommen, obwohl vor ihrer Tür um die 15 weitere Austauschschüler standen. Zusammen haben wir nun folgenden Studenplan erarbeitet:

1. Semester
ESL
GYM
MSIP (dabei handelt es sich um eine Art Study Time, die jeder Schüler individuell nutzen kann, z.B um Hausaufgaben zu machen oder um zu lesen)
LUNCH
UNDERSTANDING FASHION
PHYSICS
2. Semester
ENGLISCH
UNDERSTANDING CANADIAN LAW
HEALTHY LIVING AND OUTDOOR ACTIVITIES
LUNCH
MATHS
MSIP

Abgesehen davon, habe ich mich auf die Warteliste für den Fotografiekurs setzen lassen.
Mein nächstes Fach laut meines neuen Stundenplans war heute Understanding Fashion, was mir wirklich gut gefallen hat. Ich werde im kommenden Semester lernen, welche Bedeutung Kleidung in unterschiedlichen Kulturen hat, wie Kleidung Menschen beeinflussen kann, wie Kleidung entsteht und was mich besonders freut: ich werde lernen, wie man mit einer Nähmaschine umgeht und Pailletten/Knöpfe annäht.
Am meisten überrascht war ich heute allerdings von meinem Physikunterricht. Aufgrund einiger Orientierungsprobleme und der Tatsache, dass die Pausen zwischen den Stunden verdammt nochmal nur drei Minuten lang sind, waren meine Gastschwester und ich etwas zu spät (was im Endeffekt aber nicht schlimm war). Mein Physiklehrer ist einer dieser Menschen, welcher sein Umfeld für etwas begeistern kann und obwohl ich den Inhalt des Unterrichts bereits aus Deutschland kannte, fand ich es super interessant.
Alles in allem war mein Tag gut. Jedoch war es heute ganz schön stressig. Es ist nicht nämlich nicht erlaubt, den Rucksack mit in den Unterricht zu nehmen, was dazu führte, dass ich zwischen meinen Fächern immer zu meinem Spind hetzen musste. Ich denke aber, dass ich das während der nächsten Tage besser hinbekommen werde und es vielleicht sogar mal schaffe, auf Toilette zu gehen (das musste ich mir heute nämlich verkneifen).
Achja und nicht zu vergessen: Die Exchange Students aus meinem Wohnviertel inklusive mir waren heute ein bisschen unfähig und haben nachmittags den falschen Bus genommen. Außerdem werde ich morgen mein erstes Cross Country Training (Long Distance Running) haben;)….was mich uuuuunglaublich nervös macht.

xx Isi